Aus dem Gemeindebrief August-Oktober 2015

P1060335Besinnung Gemeindebrief August-Oktober 2015     Jesus Christus spricht: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“                                           (Matthäus 18,3: Monatsspruch September 2015)

 

Liebe Gemeindeglieder,

wenn ich auf der B 14 von Neunkirchen nach Nürnberg fahren will, aber dann an der „Faunkreuzung“ statt nach rechts nach links abbiege und über Reichenschwand nach Hersbruck fahre, bin ich auf dem falschen Weg. Dort in Hersbruck ist es zweifellos auch schön, aber ich habe mein eigentliches Ziel verfehlt. Ich muss, wenn ich meinen Fehler bemerkt habe, bei der nächsten Möglichkeit wenden, umkehren und in die richtige Richtung fahren, damit ich mein Ziel erreiche.

Die Umkehr, von der die Bibel an vielen Stellen und von der Jesus auch hier spricht, ist so etwas wie die Wende des Lebens vom falschen hin zum richtigen Weg. Jesus fordert uns auf, dem Leben die richtige Richtung zu geben.

– Umkehr ist die grundlegende Hinwendung zu Gott, dem Herrn des Lebens. Wir ändern uns nicht so gerne, bleiben gerne „auf eingefahrenen Gleisen“. Der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“. Ich glaube, auch in der Beziehung zu Gott. Man bleibt sein eigener Herr; Gott wird mal zu Rate gezogen, wenn man ihn braucht, aber sonst hat er nichts ins Leben hineinzureden. – Wer umkehrt, sagt dagegen: Es tut mir Leid, dass ich bisher auf eigene Faust gelebt habe. Gott, ich lege mein Leben bewusst in deine Hand und vertraue mich dir an.
Dabei malt Jesus uns die Kinder als Vorbilder vor Augen: Wir sollen wie Kinder werden: Wie ein Kind zu seinem Vater Vertrauen hat, so wir zum Vater in Himmel. – Ein Kind war auf einen Baum geklettert. Plötzlich bekam es da oben eine unerklärliche Angst und traute sich nicht mehr herunter. Alles gute Zureden half nichts; das Kind war starr vor Furcht. Da kam der Vater des Kindes. Er blieb unter dem Baum stehen und rief dem Kind zu: „Spring runter, ich fang dich auf!“ Und das Kind sprang aus etwa drei Metern Höhe in die ausgebreiteten Arme des Vaters, der es nach Hause trug. – Umkehr ist: in die ausgebreiteten Arme Gottes springen, sich ihm neu bewusst anvertrauen und so „nach Hause“, in Gottes Reich kommen.

– Umkehr bedeutet, von falschen Verhaltensweisen zu lassen und immer wieder zu fragen: Was möchte Gott, dass ich tun soll? Wie kann ich nach seinen guten Maßstäben leben? Auch da hilft ein Blick auf Kinder: Das Kind, das sich von seinem Vater geliebt und geschätzt weiß, kann sich immer neu an ihn wenden, auch wenn es etwas „verbockt“ hat. Der Vater nimmt es an und hilft ihm, es beim nächsten Mal besser zu machen. – So vergibt Gott immer, wenn Menschen zu ihm umkehren und ihre Schuld bekennen, und er hilft ihnen, seinen Willen zu tun.

Umkehr ist möglich, weil Jesus, von dem dieser Monatsspruch stammt, sein Leben dafür gegeben hat, dass wir zu Gott kommen können. Das Kreuz ist die gnädige Einladung Gottes an uns, zu ihm umzukehren, mit ihm zu leben und einmal ans Ziel des Lebens zu gelangen. Darauf dürfen wir uns einlassen.

Herzlich grüßt Sie

Ihr Pfarrer Hans Weghorn

Gemeinde

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