„So sind wir nun Botschafter an Christi statt.“
(2. Kor 5,20)

Später sendet er siebzig seiner Jünger in Zweierteams los (Lk 10,1). Denn wo zwei oder drei in Jesu Namen etwas tun, da ist er mitten unter ihnen.
Paulus, der auch eine herausragende Persönlichkeit war, nimmt dieses jesuanische Prinzip auf. Auch er ist immer mit einem Team unterwegs. Gemeinsam geht es eben besser. Darum schreibt er auch nicht: „Ich bin Jesu Botschafter“, sondern „wir sind Botschafter“. Die DNA einer christlichen Gemeinde ist bis heute die Gemeinschaft. Nicht der tragische Held, der sich unter Aufbietung aller seiner Kräfte aufopfert, ist das Leitbild einer Gemeinde, sondern die effektvolle Zusammenarbeit in gut eingespielten Teams.
Das ist wie bei den Ameisen. Wie konnte es die Ameise schaffen, seit der Kreidezeit eines der erfolgreichsten Lebewesen der Welt zu werden? Es ist ihr ausgeprägter Teamgeist verbunden mit ihrer Kommunikationsfähigkeit. So haben etwa die Blattschneideameisen eine erstaunliche Arbeitsteilung entwickelt. Einige schneiden die Blätter ab, die zu Boden fallen. Andere transportieren sie zum Nest, wo sie von wieder anderen Spezialistinnen als Humus für die Aufzucht von Pilzen verwendet werden, die dann wiederum als Nahrung für den Nachwuchs dienen.
Jeder und jede nach den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Wo ist mein Platz im Ameisenhaufen der Gemeinde? Was ist meine von Gott geschenkte, besondere Fähigkeit?
Ein Gemeindebild von „Konsumenten“ kennt die Bibel nicht. Immer geht es um die Menschen, die nicht oder noch nicht zur Gemeinde gehören. Für sie sind wir Botschafter an Christi statt.
Herzliche Segensgrüße
Ihr
Friedrich Rößner